Hörvorsorge

Für viele Menschen ist das Hören eine Selbstverständlichkeit. Aber stellen Sie sich mal vor, wie es ist, wenn das Gehör plötzlich schlechter wird, und sie irgendwann nicht mehr so gut, oder sogar gar nichts mehr hören können?

Dass eine Hörminderung im Grunde jeden treffen kann, ist den meisten nicht bewusst. Umso wichtiger ist es, das Thema “Hörvorsorge” einmal mehr in den Fokus zu rücken.

Was bedeutet Hörvorsorge?

Der Begriff Vorsorge bezeichnet im Allgemeinen alle Maßnahmen, die dazu führen können, Krankheiten zu verhindern oder dass diese sich verschlimmern. Die Hörvorsorge umfasst also zum Beispiel Handlungen und Strategien zur Prävention, Erkennung sowie zur Therapie von Hörproblemen. Dazu gehören unter anderem das Vermeiden von und der Schutz vor Lärm, der Schutz vor anderen äußeren Einflüssen wie Wasser oder Schmutz, regelmäßig professionelle Hörtests zur Überprüfung des Hörvermögens, Aufklärung und Beratung, zum Beispiel durch Beratungsstellen, Ärzte und Hörakustiker, unterstützende Maßnahmen wie Hörtrainigs oder Audiotherapien sowie gegebenenfalls die ärztliche Behandlung, Operationen etc.

Hörvorsorge ernst nehmen! Warum ist Hörvorsorge so wichtig?

Unser Gehör zählt zu den wichtigsten Sinnesorganen, denn es ermöglicht uns die Kommunikation mit anderen Menschen, das Aufnehmen von Informationen, zum Beispiel im Fernsehen oder Radio, es warnt uns in Gefahrensituationen, zum Beispiel im Straßenverkehr, indem wir Warnsignale und bestimmte Geräusche hören und lässt uns zudem die Schönheit der Umgebung wahrnehmen, vom Vogelgezwitscher bis zur Musik.

Kurzum: Ein gutes Gehör hat einen entscheidenden Einfluss auf unsere allgemeine Lebensqualität. Und deshalb sollten wir es schützen.

Tipps für die Hörvorsorge: Das können Sie selbst tun

Die Hörversorge umfasst, wie bereits erwähnt, verschiedene Maßnahmen und Strategien zur Prävention und zur Behandlung von Hörproblemen. Im Folgenden möchten wir Ihnen ein paar davon vorstellen:

Schutz vor Lärm

Im besten Fall sollten Sie Lärm so gut es geht vermeiden. Dazu gehören beispielsweise laute Maschinen oder Werkzeuge, die regelmäßig benutzt werden, Motorengeräusche, aber auch Musik oder andere geräuschvolle Umgebungen. Ist die Vermeidung nicht möglich, sollten Sie gerade bei dauerhafter Lärmbelastung einen geeigneten Gehörschutz tragen.

Schutz vor äußeren Einflüssen

Neben Lärm gibt es andere äußere Einflüsse, die unser Gehör schädigen können. Dazu gehören beispielsweise Wasser, das beim Duschen, Schwimmen, Tauchen oder Wassersport ins Ohr gelangen kann, oder aber Schmutz und Staub, zum Beispiel bei der Arbeit auf der Baustelle. Zum Schutz vor diesen Faktoren eignen sich verschiedene Ohrstöpsel.

Professionelle Hörtests

Besonders bei älteren Erwachsenen sollten regelmäßig Hörtests bei einem HNO-Arzt oder einem Hörakustiker gemacht werden. Mehr zum Thema Hörtests lesen Sie im Folgenden.

Aufklärung und Beratung

Egal ob aufgrund des Alters oder Krankheit – ein Hörverlust kann jeden Menschen betreffen. Aus diesem Grund ist Aufklärung ein wichtiges Mittel zur Prävention. Denn nur wenn Sie Hörprobleme erkennen, können diese auch behandelt werden. Beratung bekommen Sie bei Ihrem Arzt, einem Hörgeräteakustiker oder in speziellen Beratungsstellen. Zudem gibt es im Internet viele Informationen zum Thema, zum Beispiel im Ratgeber von faller audio.

Hörtraining und Audiotherapie 

Professionelle Hörtrainings und Audiotherapien können dabei helfen, die Hörfähigkeit nach einer Hörminderung oder einem Hörverlust wiederherzustellen und schrittweise zu verbessern. Fachleute für Audiotherapien können zum Beispiel HNO-Ärzte, Sprachtherapeuten oder Hörgeräteakustiker sein.

Ärztliche Hilfe

Sobald Sie eine Hörminderung oder sogar einen Hörverlust bemerken, sollten Sie sich immer ärztlichen Rat holen.
Hals-Nasen-Ohren-Ärzte sind in diesem Fall die richtigen Ansprechpartner. Sie können die Diagnose stellen, die Ursachen für die Hörprobleme und im Zuge dessen die passende Therapie festlegen.

Wie oft sollte man Hörtests zur Hörvorsorge machen und wo?

Da das Hören zu unseren wichtigsten Fähigkeiten gehört, sollte unser Hörvermögen regelmäßig überprüft werden. Schon bei Neugeborenen wird deshalb im Rahmen der U1-Untersuchung 24 bis 48 Stunden nach der Geburt die Hörfähigkeit überprüft. Diesen Hörtest nennt man auch Neugeborenen-Screening. Wenn ein Kind Auffälligkeiten bei diesem Test zeigt, folgt in der Regel wenige Tage oder Wochen später ein weiterer Test.

Bei Kleinkindern und Kindern sind regelmäßige Hörtests alle paar Jahre zu empfehlen. Sobald Sie jedoch merken, dass Ihr Kind Probleme beim Hören oder Verstehen hat, oft nachfragt oder es Auffälligkeiten in der sprachlichen Entwicklung zeigt, sollten Sie einen Hörtest oder eine Untersuchung bei einem HNO-Arzt machen lassen.

Bei gesunden Erwachsenen werden regelmäßige Hörtests alle 5 bis 10 Jahre empfohlen. Da mit steigendem Alter jedoch auch das Risiko für eine Altersschwerhörigkeit steigt, sollten Erwachsene ab dem 50. Lebensjahr jedes Jahr einen professionellen Hörtest machen lassen, damit eine Hörminderung frühzeitig erkannt und ggf. auch behandelt werden kann.

Sobald Sie Hörprobleme, zum Beispiel Hörprobleme bei Hintergrundgeräuschen, Schwerhörigkeit oder einen Hörverlust bemerken, sollten Sie nicht warten und stattdessen umgehend einen Hörtest durchführen lassen.

Hörgeräteträger sollten ebenfalls regelmäßig prüfen, ob ihre Hörgeräte immer noch optimal an ihre Bedürfnisse, das heißt, an das Hörvermögen angepasst sind oder ggf. eine Anpassung benötigen.

Wenn Sie sich einen ersten Eindruck von Ihrem Hörvermögen verschaffen wollen, können Sie dies jetzt mit unserem kostenlosen Online-Hörtest tun.

Hörvorsorge im Fokus: Der Welttag des Hörens

Kaum zu glauben, aber wahr: Weltweit sind mehr als 1 Milliarde Menschen von einer Hörminderung betroffen. Und obwohl im Grunde jeder Mensch im Laufe seines Lebens Hörprobleme bekommen könnte, ist das Thema Hörvorsorge noch lange nicht in der breiten Öffentlichkeit angekommen.

Um dies zu ändern, startete die Weltgesundheitsorganisation im Jahr 2007 den ersten “Welttag des Hörens”, auch als “World Hearing Day” bekannt, der jedes Jahr am 3. März begangen wird.

Es handelt sich dabei um einen Aktionstag, der der Aufklärung und Beratung dient und Betroffenen, Angehörigen und Interessierten ein breites Spektrum an Informationen, Vorträgen und Online-Angeboten zu den Themen Themen Hörverlust und Schwerhörigkeit sowie deren Prävention und Behandlung bietet.