Hör­probleme bei Hintergrund­geräuschen

Hörprobleme sind weit verbreitet. Sowohl die Ursachen als auch die Ausprägung können dabei sehr unterschiedlich sein – von Schwierigkeiten, bestimmte Tonfrequenzen oder Lautstärken zu verstehen, bis hin zu Schwerhörigkeit oder Hörverlust.

Viele Menschen haben zudem Hörprobleme bei Hintergrundgeräuschen, das heißt, es fällt ihnen schwer, Gespräche oder Gesagtes zu verstehen, wenn im Hintergrund lautstarke Geräusche zu hören sind.

Was die Ursachen sind, welche Behandlungs­möglichkeiten es gibt und welche technischen Hilfsmittel es gibt, erfahren Sie im Folgenden.

Was sind Hör­probleme?

Menschen mit Hörproblemen haben, ganz allgemein gesagt, Schwierigkeiten beim Hören. Diese Schwierigkeiten können von Person zu Person variieren und reichen von Problemen beim Verstehen leiser Töne, von Sprache oder anderen akustischen Signalen bis hin zur Unfähigkeit, laute Geräusche zu ertragen. Auch Ohrgeräusche wie Tinnitus gehören zu den häufig vorkommenden Hörproblemen. Hörprobleme können verschiedene Formen annehmen, von vorübergehenden Hörstörungen bis hin zu chronischen Zuständen wie Schwerhörigkeit oder Taubheit.

Was sind Hintergrund­geräusche?

Hintergrundgeräusche sind Geräusche, die in einer bestimmten Umgebung über eine bestimmte Dauer hinweg im Hintergrund vorhanden sind. Sie stehen also nicht unmittelbar im Fokus der Aufmerksamkeit. Das können Geräusche sein, die für viele Menschen als angenehm wahrgenommen werden, zum Beispiel Meeresrauschen, Wind oder Vogelgezwitscher, sowie störende Geräusche wie Baulärm, Verkehrsgeräusche, Elektrogeräte oder Musik. Auch Gespräche, an denen man nicht selbst teilnimmt, können Hintergrundgeräusche sein.

Diese Hintergrundgeräusche können die Umgebungslautstärke erhöhen und so die Wahrnehmung anderer Geräusche oder Gespräche erschweren. Die Schwierigkeit, Sprache in einer geräuschvollen Umgebung zu verstehen, und die relevanten Informationen herauszufiltern, zum Beispiel wenn verschiedene Geräusche und Stimmen gleichzeitig auftreten, nennt man auch "Cocktailparty-Effekt".

Ursachen von Hör­problemen bei Hintergrund­geräuschen

Die Ursachen für Hörprobleme bei Hintergrundgeräuschen oder für Schwerhörigkeit im Allgemeinen können sehr unterschiedlich sein.

Besonders häufig sind sie eine Folge von altersbedingtem Hörverlust. Krankheiten, zum Beispiel Ohrinfektionen oder Störungen wie Schäden an den Haarzellen im Innenohr führen ebenfalls häufig zu Hörproblemen. Ein weiterer Grund für Hörstörungen sind genetische Veranlagungen. Darüber hinaus können Unfälle oder Verletzungen, insbesondere solche, die das Ohr betreffen, zu Hörverlust führen.

Zu den speziellen Ursachen von Hörproblemen bei Hintergrundgeräuschen gehören Schwierigkeiten mit der Geräuschfilterung im Gehirn oder Aufmerksamkeitsdefizite. So können sich einige Menschen nicht gut auf eine bestimmte Klangquelle konzentrieren oder Hintergrundgeräusche von relevanten Geräuschen oder Stimmen trennen, wenn viele verschiedene Geräusche gleichzeitig auftreten. Auch neurologische Störungen können die Hörfähigkeit beeinträchtigen.

In jedem Fall ist es ratsam, bei Hörproblemen frühzeitig einen HNO-Arzt oder Audiologen aufzusuchen. Diese können eine gründliche Untersuchung durchführen und feststellen, ob es sich um vorübergehende oder chronische Probleme handelt, und gegebenenfalls individuelle Behandlungsmöglichkeiten oder Hörgeräte empfehlen.

Hörprobleme bei Hintergrund­geräuschen im Alltag

Hörprobleme bei Hintergrundgeräuschen können für Betroffene im Alltag unterschiedliche Folgen haben. Dazu gehören

  • Schwierigkeiten beim Verstehen von Gesprächen in lauten Umgebungen, zum Beispiel in Cafés oder Restaurants. Das kann dazu führen, dass Treffen oder Gruppenaktivitäten weniger oder nicht mehr wahrgenommen werden. Die Folge ist soziale Isolation.
  • Anstrengung und Anspannung: Das Verstehen von Sprache in lauten Umgebungen kann für Betroffene sehr anstrengend sein und zu Stress und einer verminderten Lebensqualität führen.
  • erhöhte Unfallgefahr: Die mangelnde akustische Wahrnehmung kann außerdem die Unfallgefahr im Alltag erhöhen, wenn mögliche Warnsignale bei Hintergrundgeräuschen nicht mehr gehört werden.
  • Probleme am Arbeitsplatz: Auch im Beruf kann eine Hörminderung Probleme mit sich bringen, zum Beispiel bei der Kommunikation, und so zu einer Verschlechterung der Arbeitsleistung führen.

Hintergrund­geräusche beim Fernsehen

Gerade beim Fernsehen fällt es schnell auf, wenn man plötzlich nicht mehr alles versteht. Sind beim Fernsehen die Hintergrundgeräusche zu laut, zum Beispiel die Musik oder Soundeffekte, werden Dialoge oder Sprachbeiträge oft unverständlich. Das führt dazu, dass wichtige Informationen verloren gehen und das Fernseherlebnis getrübt wird. Die Reaktion auf dieses Problem ist häufig das Erhöhen der Lautstärke, was wiederum für andere Menschen im Haus schnell störend sein kann.

Was kann man tun?

Zunächst einmal ist es wichtig, herauszufinden, welche Ursache die Hörminderung hat. Hierzu sollten Sie immer einen Arzt oder Hörakustiker zu Rate ziehen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können dazu beitragen, die Folgen von Hörproblemen zu minimieren.

Tipps für den Umgang mit Hör­problemen bei Hintergrund­geräuschen

  • Verwenden Sie Hörsysteme wie Hörgeräte und Cochlea-Implantate. Diese speziellen Hörhilfen können die Hörleistung verbessern und eine bessere Kommunikation, auch in lauten Umgebungen, ermöglichen. Informationen bekommen Sie von Ihrem Arzt oder Hörakustiker.

  • Spezielle Hörhilfen mit Geräusch­unterdrückungs­funktion können helfen, Hintergrundgeräusche zu reduzieren.

  • Sind beim Fernsehen die Hintergrundgeräusche zu laut, empfehlen sich verschiedene Einstellungen und technische Hilfsgeräte. Dazu gehören Tonspuren wie die “Klare Sprache” oder TV-Hörverstärker wie der OSKAR von faller audio, der mit spezieller Dialogoptimierung dafür sorgt, dass störende Hintergrundgeräusche herausgefiltert werden.

  • Audiotherapien können dazu beitragen, die Sprachverarbeitung und das Verständnis in lauten Umgebungen zu verbessern. Auch hier ist eine vorherige Diagnose vom Arzt sinnvoll, um die passende Behandlung zu finden.

  • In zu lauten Umgebungen kann ein Gehörschutz die Störgeräusche im Hintergrund reduzieren. Suchen Sie gegebenenfalls ruhigere Bereiche auf.

  • Trainieren Sie Ihr Bewusstsein für visuelle Hinweise: Das Beobachten von Mundbewegungen, Mimik und Gestik kann dazu beitragen, das Verstehen bei zu lauten Hintergrundgeräuschen zu unterstützen.

  • Informieren Sie Ihre Gesprächspartner über Ihre Hörminderung. Eine klare Kommunikation und die Bereitschaft, sich auf die Bedürfnisse von Menschen mit Hörproblemen einzustellen, sind wichtig für die Kommunikation mit Schwerhörigen.

  • Lassen Sie sich von einem Arzt oder einem Hörakustiker beraten.

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