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Barrierefreies Fernsehen
Barrierefreiheit bedeutet nicht nur das Beseitigen von Hindernissen, das Überbrücken von Treppen durch Rampen für Rollstuhlfahrer oder das Einrichten von Aufzügen in öffentlichen Gebäuden für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.
Stattdessen ermöglicht sie eine Umgebung, die für alle Menschen zugänglich ist, unabhängig von ihren körperlichen, sensorischen oder kognitiven Voraussetzungen.
Das gilt sowohl für die physische Zugänglichkeit von Räumen, Gebäuden und Verkehrsmitteln, Dienstleistungen und Freizeitangeboten als auch für die Zugänglichkeit von Informationen, zum Beispiel im digitalen Raum, im Internet oder im Fernsehen.
Welche Schwierigkeiten sich hier ergeben, und welche Lösungen und Hilfsmittel es gibt, erfahren Sie im Folgenden.
Was ist digitale Barrierefreiheit?
Das wichtige Thema Barrierefreiheit findet so heute mehr und mehr Einzug in die digitale Welt. Digitale Inhalte, Plattformen und Technologien sind oder werden zunehmend so gestaltet, dass Menschen mit unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen oder individuellen Fähigkeiten sie gleichermaßen nutzen können. Einschränkungen wie Seh- oder Hörminderungen, motorische oder kognitive Beeinträchtigungen sollen zukünftig keine Hürde für den vollständigen Zugang zu digitalen Ressourcen darstellen. Dazu sollen sie leicht navigierbar, bedienbar und verständlich sein.
In diesem Zusammenhang werden barrierefreies Internet aber beispielsweise auch barrierefreies Fernsehen immer wichtiger.
Zu den wichtigsten Ansätzen, diese Bereiche barrierefrei zu gestalten, zählen beispielsweise Maßnahmen wie
- die Verwendung von klaren und einfachen Sprachen,
- alternativen Texte für Bilder, zum Beispiel für blinde Menschen und Menschen mit Sehbehinderung
- Untertitel für Menschen mit Hörproblemen
- Tastaturzugriff für Menschen mit motorischen Einschränkungen
- Anpassung von Farbschemata für Menschen mit Sehbehinderungen
- verschiedene assistive Technologien oder Hilfsmittel
Barrierefreies Fernsehen: Probleme und Lösungen
Barrierefreies Fernsehen bedeutet, dass Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedürfnissen die gleichen Möglichkeiten haben, Inhalte im Fernsehen zu erfahren und zu verstehen. Besonders Menschen mit Sehbehinderungen oder Hörbeeinträchtigung stoßen hier häufig auf besondere Herausforderungen, zum Beispiel:
- Probleme beim Verstehen von Sprache: Sprachbeiträge und Dialoge werden häufig nicht klar und deutlich verstanden, zum Beispiel aufgrund von zu lauten Hintergrundgeräuschen oder Musik.
- Fehlende, falsche oder unvollständige Untertitel führen dazu, dass schwerhörige Menschen relevante Informationen verpassen.
- Besonders bei Livesendungen können fehlende oder verzögerte Untertitel für Schwerhörige zu Problemen beim Verständnis und damit zu Frustration führen.
- Auch besonders leise Töne sind für Menschen mit Hörminderung oft nicht hörbar und führen dazu, dass wichtige Informationen oder inhaltliche Zusammenhänge verloren gehen.
- Aufgrund fehlender oder schlechter Audiodeskriptionen können blinde oder sehbehinderte Menschen das visuelle Geschehen nicht verstehen oder weniger genießen.
Jedoch gibt es heute bereits viele verschiedene Technologien und Hilfsmittel, die das barrierefreie Fernsehen unterstützen sollen.
Barrierefreie Programmangebote und Technologien
Viele Fernsehsender wie die öffentlich-rechtlichen ARD, ZDF oder NDR bieten heute schon barrierefreie Angebote an. So startete der öffentliche Medienverbund der ARD vor ein paar Jahren das Projekt "Barrierefreier Rundfunk", das unter anderem Menschen mit Sinnesbeeinträchtigung sowie Menschen, die wenig oder kein Deutsch verstehen, unterstützen soll.
Auch andere Sender, Mediatheken, Streaming-Plattformen und Co. gestalten ihre Programme und Sendungen zunehmend barrierefreier, zum Beispiel mit Untertiteln, Gebärdensprachen-Übersetzungen oder speziellen “Klare-Sprache”-Einstellungen für Menschen mit Hörproblemen sowie Hörfassungen oder Audiodeskriptionen für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen.
Hilfsmittel für Menschen mit Sinnesbeeinträchtigung
Zudem gibt es einige Hilfsmittel, die Menschen mit Seh- oder Hörproblemen das Fernseherlebnis verbessern können. Dazu gehören spezielle barrierefreie Fernseher: Fernseher mit Bildschirmvergrößerung oder “sprechende” Fernseher, die dank Sprachausgabe, zum Beispiel für die Sender- oder Zeitansage, das Fernsehen selbst und das Bedienen des TV-Gerätes erleichtern.
Für Menschen mit Hörschwierigkeiten gibt es zum Beispiel Hörgeräte mit speziellen Einstellungen für das Fernsehen, TV Kopfhörer oder Kinnbügelkopfhörer sowie TV Hörverstärker wie den OSKAR von faller audio, der dank spezieller Sprachoptimierung Hintergrundgeräusche reduziert und so die Sprache im TV wieder klar und deutlich verständlich macht.
Hier finden Sie ein paar Tipps, wie Sie Ihren Fernsehton verbessern können.
Fazit: Barrierefreies Fernsehen ist ein wichtiger Schritt
Die Förderung von Barrierefreiheit in der digitalen Welt ist ein wichtiger Schritt hin zu einer inklusiven Gesellschaft. Durch die Bereitstellung von Untertiteln, Audiodeskriptionen und anderen barrierefreien Optionen bekommen Menschen mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen die Möglichkeit, an dieselben Informationen zu gelangen und dieselbe Unterhaltung zu erfahren wie alle anderen.